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Publikation: Kölner Stadtanzeiger – Rhein-Sieg Rundschau – Rhein-Sieg Anzeiger +03.06.2024

Spannung beim Boulespiel

Redakteur: Marius Fuhrmann
Fotos: Marius Fuhrmann

In Sankt Augustin wurde um die Teilnahme bei der Deutschen Meisterschaft gekämpft – 63 Teams am Start

Sankt Augustin. „Klack“ – so klingt es, wenn Boule-Kugeln aufeinander treffen. Und das Geräusch war am Sonntag im Boulodrome in Menden hundertfach zu hören. Denn hier, am Sportplatz des SV Menden, fand die NRW-Meisterschaft im Boule mit 126 Teilnehmenden statt.

63 Teams traten am Sonntag gegeneinander an, die besten 22 unter ihnen erhalten einen Startplatz bei der Deutschen Meisterschaft im baden-württembergischen Achern in zwei Wochen. „Sie spielen die Doublette-Variante: ein Team ist mit zwei Spielerinnen oder Spielern besetzt, durchaus auch gemischt“, sagte Dieter Dziendziol, Geschäftsführer des Fördervereins des SV Menden, der vor zehn Jahren eine Boule-Mannschaft gegründet hat. Über 200 aktive Spielerinnen und Spieler gebe es hier, gut ein Viertel davon habe auch die Lizenz für Ligaspiele und Meisterschaften. Auch zwei Teams des Boule Team Menden seien am Start, berichtet er.

Voller Konzentration waren die Spieler bei der Sache / Foto: Marius Fuhrmann

„Es macht uns stolz, diese Meisterschaft ausrichten zu können, denn das kann nicht jeder. Man braucht 32 Bahnen dafür. Unsere Anlage hat 20, wir dürfen aber den Bolzplatz neben dem Sportplatz nutzen, sonst würden wir die Vorgabe gar nicht erreichen“, erklärte Dziendziol. „Es ist eine schöne Gemeinschaft, jeder kennt sich und hinterher gratuliert man sich.“ Um das Turnier zu gewinnen, müsse man die richtige Mischung aus Konzentration und Kondition aufbringen, denn gespielt wird über sechs Runden zu je 75 Minuten.

„Die Teams werden einander nach jeder Runde zugelost. In der nächsten spielt man dann gegen ein Team, das ebenfalls gewonnen oder verloren hat“, erklärte Dziendziol. All das errechne ein Computersystem, in das der Turnierleiter die Ergebnisse eintrage. Diese würden live auf die Internetseite der NRW-Meisterschaft übertragen.

Beim Boule gehe es darum, die eigene Kugel möglichst nah an eine kleinere, neutrale – deutsch „Schweinchen“, französisch „Cochonnet“ – heran zu werfen. „Es gibt in einer Mannschaft üblicherweise einen Leger und einen Schießer. Der Leger versucht, die Kugeln zu platzieren, der Schießer versucht, die gegnerischen Kugeln zu treffen“, erklärte Dziendziol. Bei 13 Punkten ende das Spiel – oder, wenn das Zeitlimit erreicht sei. „Es ist ein schöner Mannschaftssport, der auch viele Zuschauer anzieht“, sagte der Fördervereinsvorsitzende. Und sich NRW-Meister nennen zu können habe schließlich auch etwas.